Vollflächige Hinterleuchtung von Folientastaturen

LEDs als Funktions- und Orientierungsleuchten

LEDs werden sehr häufig als Funktionsbeleuchtung eingesetzt. Die LED gibt dem Benutzer durch ihren Zustand (an oder aus) eine Information. Beispielsweise zeigen LEDs bei Schaltern an, ob der Schalter aktiv oder inaktiv ist. In diesem Fall befindet sich die Leuchtdiode meist direkt auf oder neben dem Schalter. Sie werden aber auch zur Anzeige anderer Informationen verwendet. In diesem Fall werden LEDs häufig hinter einer Art Legende eingesetzt. Beispiele hierfür sind Bedienfelder oder Funktionsleuchten an Tastaturen, die dem Anwender z. B. die Aktivität des Ziffernblocks oder der Feststelltaste anzeigen.

Außerdem dienen LEDs zur Orientierung bei der Eingabe von Daten. An besonders dunklen Einsatzorten zeigen LEDs dem Anwender während der Eingabe die Position der Tasten und ggf. durch Symbolhinterleuchtung auch die Tastenfunktion an. Bei Nachtarbeit im Freien oder in anderen sehr dunklen Arbeitsumgebungen kann es darüber hinaus sehr hilfreich sein, dimmbare LEDs einzusetzen, um den Anwender nicht durch Blendeffekte zu irritieren.

 

Mit einem Light Guide Film, kann bei Folientastaturen eine ähnlich homogene Hinterleuchtung erreicht werden wie mit Kunststofflichtleitern bei anderen Eingabesystemen. Dabei wird die vollflächige Hinterleuchtung der Folie mit nur wenigen LEDs erreicht. Dies spart Kosten und erzeugt einen optisch ansprechenderen Effekt.

Im Folgenden wird die Funktionsweise eines Light Guide Films anhand der obigen Darstellung etwas genauer erklärt. Auf den Trägerfilmen der Schaltungen werden die LEDs bei der Light Guide Film-Technologie nicht direkt hinter den Tasten, sondern entlang einer Seite angebracht. Die LED-Reihe wird so ausgerichtet, dass sie seitlich in den lichtleitenden Film einstrahlt. Die Lichtwellen durchdringen den Film ungehindert in alle Richtungen und werden an seinen Seiten reflektiert, um den Film homogen auszuleuchten. Ein mikroskopisch kleines Punktmuster auf der Unterseite der lichtleitenden Folienschicht verstärkt diesen Effekt und lenkt die Lichtwellen nach oben in Richtung der Dekorfolie. Überall dort, wo diese Folie lichtdurchlässig ist, wird der Effekt sichtbar, von den lichtundurchlässigen Stellen wird das Licht zurück in die Lichtleitfolie gelenkt.

Optical Fiber (im deutschen: Glasfaser) wird vor allem zur schnellen Datenübertragung mithilfe von Lichtwellen eingesetzt. Das bekannteste Beispiel für den Einsatz dieser Technologie sind die Hochgeschwindigkeits-Datenkabel, die vor allem zur Übertragung von Internet-Signalen verwendet werden. Der Glasfaserkern des Kabels leitet die Lichtwellen nahezu ungebremst, was die Technologie zur Datenübertragung prädestiniert. Allerdings können die Glasfasern auch als Lichtleiter für Folientastaturen eingesetzt werden. Auch hier kann von der verlustfreien Weiterleitung des Lichtes profitiert werden, denn mit Optical Fiber wird nur eine einzige LED benötigt, um den Hintergrund einer ganzen Folie zu beleuchten.

Viele dünne Glasfaserleitungen verlaufen parallel und dicht nebeneinander hinter der Frontfolie und bilden dabei eine geschlossene Fläche an Glasfasern. Diese werden an einer Seite gebündelt und von dort aus mit einer LED angeleuchtet. Die Lichtstrahlen dringen in die Fasern ein und werden durch sie hindurchgeleitet. Dadurch geben die Fasern auf gesamter Länge Licht ab und hinterleuchten somit die Folie.

Das Optical Fiber nur eine LED benötigt und damit dennoch eine homogene Ausleuchtung erzielt ist der klare Vorteil der Technologie, die Glasfasern und die geringe Anzahl an Anbietern des Produktionsverfahrens machen Optical Fiber zur Lichtverteilung allerdings vergleichsweise teuer. Welche Lichtleitertechnologie wann von Vorteil ist, muss einzelfallbezogen während der Projektplanung abgestimmt werden.