Vandalismusschutz

 

IK09-Stoßtest auf dem Prüfstand von Printec-DS

 

Grundlagen des Vandalismusschutzes

In allen öffentlichen Bereichen kann es durch verschiedene äußere Einflüsse zu extremen Krafteinwirkungen auf die dort installierten Geräte kommen. Aber auch in Industrieanlagen ist es sinnvoll, auf Vandalismusschutz zu setzen, um unter den oft sehr rauen Arbeitsbedingungen übermäßigen Verschleiß zu vermeiden. Denn Vandalismussicherheit bedeutet nicht nur Schutz vor mutwilliger Zerstörung, sondern bietet viele Vorteile in Bezug auf Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit.

 

Vandalismusgefährdete Bereiche

Der Einsatz von vandalismusgeschützten Eingabegeräten ist grundsätzlich in allen Bereichen sinnvoll, in denen sich das Bedienelement in einem öffentlich zugänglichen Bereich befindet, frei der Witterung ausgesetzt ist oder starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt ist. Vandalismusgeschützte Eingabesysteme finden sich daher unter anderem in folgenden Anwendungen:

 

  • Geldautomaten;

  • Aufzüge und Rolltreppen;

  • Bezahlterminals und Fahrkartenautomaten für Parkhäuser/Parkplätze, Bahnhöfe usw. Selbstbedienungstankstellen;

  • Zugangskontrollen, Gegensprechanlagen und Klingelanlagen;

  • Informationsterminals im öffentlichen Raum oder in Museen;

  • Kiosksysteme und viele andere öffentliche Anwendungen;

  • im maritimen Bereich aufgrund der Salznebelbeständigkeit;

  • Maschinenbedienung, z.B. an Fräs- und Bearbeitungszentren;

  • Leitwarten und viele weitere industrielle Einsatzorte.

 

Dies sind nur einige Beispiele für mögliche Einsatzorte vandalismusgeschützter Tastaturen und Tastenfelder. Denn Vandalismusschutz bedeutet für uns Schutz vor Nässe, Eis und Hagel, starker Verschmutzung, extrem hohen und niedrigen Temperaturen, Ölen, Säuren, starker mechanischer Belastung und nicht zuletzt natürlich vor Gewalteinwirkung in Form von Schlagen, Treten, Reißen und Kratzen.

 

IK-Stoßfestigkeit

Die Schutzart IK ist ein Maß für die Widerstandsfähigkeit von Gehäusen elektrischer Geräte gegen mechanische Stoßbeanspruchung. Der IK-Code ist nach IEC 62262 (mit Verweis auf EN 50102) international genormt und entspricht der europäischen Norm EN 62262. Der IK-Code wird unter anderem für Schalter, Gehäuse oder Tastaturen verwendet. Die Prüfung der IK-Schutzart erfolgt mit einem Pendelhammer, alternativ bis IK07 mit einem Federhammer oder ab IK07 mit einem Freifallhammer. Es gibt zehn Schutzarten, die angeben, welcher Schlagenergie das Gerät von außen standhält:

 

Schutzart IK00 keine Stoßfestigkeit
Schutzart IK01 bis IK05 aufsteigend zwischen 0,15 und 0,7 Joule maximaler Schlagenergie
Schutzart IK06 1 Joule Schlagenergie
Schutzart IK07 2 Joule Schlagenergie
Schutzart IK08 5 Joule Schlagenergie
Schutzart IK09 10 Joule Schlagenergie
Schutzart IK10 20 Joule Schlagenergie
 

Maßnahmen zum Vandalismusschutz

Zum Schutz vor Vandalismus und anderen umweltbedingten Einflüssen werden elektrische Geräte und Bedienteile entsprechend den zu erwartenden Belastungen konstruiert. Dies wird durch die Verwendung von robusten, hitzebeständigen und schlagfesten Materialien für die Gehäusekonstruktion und die freiliegenden Teile erreicht und durch verschiedene Tests überprüft. Die größte Relevanz hat dabei die IK-Schlagzähigkeitsprüfung, aber auch die Staub- und Wasserdichtigkeit, die mit der IP-Schutzart gemessen und bestimmt wird, geht in der Regel mit dem Vandalismusschutz einher.

Um eine hohe Dichtigkeit des Gerätes zu gewährleisten, werden die nicht wasser- und staubdichten Bauteile durch verschiedene Maßnahmen trocken und sauber gehalten. Dies kann durch das Abdichten der einzelnen Komponenten geschehen, z.B. durch das Beschichten der Leiterplatte mit Silikon oder durch das Abdecken der Leiterplatte mit einer Silikonmatte, oder die IP-Schutzart wird durch das Abdichten des Gehäuses erreicht, wodurch die Komponenten innerhalb des Gehäuses zwangsläufig geschützt bleiben.

 

Vandalismusschutz in unseren Geräten

Für alle unsere vandalismusgeschützten Tastaturen und Tastenfelder verwenden wir ausschließlich schlagfeste Tastenkappen aus Edelstahl, die von der Innenseite der Frontplatte so gehalten werden, dass sie auch mit Werkzeugen nicht herausgezogen werden können. Die davor liegende Frontplatte fertigen wir ebenfalls aus robustem 3 mm Edelstahlblech, um eine Schlag- und Trittfestigkeit zu erreichen. Dies gilt bei unseren Gehäusevarianten selbstverständlich für das gesamte Chassis. Die Symbole auf den Tastenkappen werden entweder abriebfest und auf Wunsch salznebelbeständig gelasert oder sogar gelasert und komplett dicht hinterspritzt, so dass eine Hinterleuchtung der Symbole möglich ist. Eine innenliegende und komplett umlaufende Dichtung in Kombination mit einer Silikonmatte hinter den Tastenkappen ermöglicht einen hohen Schutz vor Wasser und Staub.

 

Nicht zuletzt werden unsere Tastaturen auf unserem Prüfstand getestet und müssen höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Hier erreichen unsere Modelle durchweg die Schutzarten IK09 und IP65.