EMV
Grundlagen der EMV
Elektromagnetische Verträglichkeit (kurz: EMV) bezeichnet die Eigenschaft eines elektronischen Gerätes, weder durch elektrische oder elektromagnetische Einwirkungen andere Geräte zu stören, noch durch andere Geräte gestört zu werden. EMV-konforme Geräte verhalten sich in diesem Sinne neutral gegenüber anderen elektronischen Geräten und Anlagen und üben keine Einflüsse auf diese aus, die zu Funktionsstörungen führen können.
Einsatzgebiete von Geräten mit EMV
Besonders in Arbeitsbereichen mit sehr empfindlichen elektronischen Anzeige- und Messgeräten ist eine Abschirmung gegen mögliche Störeinflüsse für die Funktionserhaltung der anderen Geräte wichtig. Umgekehrt ist EMV auch dort unersetzlich, wo mit elektromagnetischen Störeinflüssen von außen zu rechnen ist und ein Funktionsausfall der elektronischen Geräte unbedingt vermieden werden muss. EMV ist daher in vielen sicherheitsrelevanten Bereichen eine geforderte Eigenschaft für elektrische Geräte. Nachfolgend sind einige Bereiche aufgeführt, in denen EMV eine besonders wichtige Rolle spielt:
- Informationstechnik
- Automobilbereich
- Bahntechnik
- Bankensysteme
- Industrielle Elektronik
- Medizintechnik
- Militär und Avionik
- Mess- und Regeltechnik
- Telekommunikation
- Unterhaltungstechnik
Maßnahmen zur elektromagnetischen Verträglichkeit
Maßnahmen, um eine elektromagnetisch verträgliche Funktion bei einem elektrischen Betriebsmittel sicher zu stellen, liegen im Wesentlichen im Aufbau und der Gestaltung des Gerätes. Störunempfindlichkeit und hinreichend geringe Störaussendung müssen nach EMV-Richtlinien und -Normen nachgewiesen werden, um ein Produkt als elektromagnetisch verträglich deklarieren zu dürfen. Die europäische EMV-Richtlinie definiert elektromagnetische Verträglichkeit folgendermaßen:
„die Fähigkeit eines Apparates, einer Anlage oder eines Systems, in der elektromagnetischen Umwelt zufriedenstellend zu arbeiten, ohne dabei selbst elektromagnetische Störungen zu verursachen, die für alle in dieser Umwelt vorhandenen Apparate, Anlagen oder Systeme unannehmbar wären.“
Daraus leiten sich die grundlegenden Schutzanforderungen ab, welche ein elektrisches Betriebsmittel einhalten muss. Wie verträglich ein Gerät im Einzelfall sein muss, um elektromagnetisch verträglich zu sein, hängt dabei vom späteren Einsatzort- und zweck ab und davon, welche anderen Geräte im direkten Umfeld arbeiten und deren elektromagnetische Verträglichkeit gestaltet ist. Daher sind die Maßnahmen zur Abschirmung sehr individuell auf die Anforderungen anzupassen, die die Endanwendung stellt.
EMV in unseren Geräten
In einigen Anwendungsbereichen werden besonders hohe Anforderungen an die EMV gestellt. Wir nutzen eine Vielzahl von Möglichkeiten, unsere Geräte so abzuschirmen, dass sie für jeden Sonderfall problemlos einsetzbar sind. Dies erreichen wir durch verschiedene Möglichkeiten der EMV-Abschirmung. Ein gängiges und effektives Mittel ist ein auf der Gehäuseinnenseite aufgetragener Leitlack, der eine elektrische Schicht aus Kupfer, Nickel, Graphit oder mit Silber metallisiertem Kupfer bilden kann. Alternativ kann auch die Aluminium-Bedampfung der Gehäuseteile vorgenommen werden. Beides sorgt für eine effektive und vollflächige Abschirmung des Innenlebens der Tastatur.
Zusätzlich kommen verschiedene EMV-Dichtungen zum Einsatz, die die Abschirmung weiter verbessern, indem sie an kritischen Stellen einen zusätzlichen leitfähigen Schutz gegen elektromagnetische Einflüsse bieten. Ein Beispiel für eine EMV-kritische Stelle einer Tastatur ist die Kabeldurchführung. Um einen Verlust der Schirmdämpfung zu vermeiden, wird ein geschirmtes Kabel verwendet, das mit einer umlaufenden EMV-Kabelverschraubung verbunden wird. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kabelverschraubung mit dem Gehäuseschirm leitend verbunden ist.